Die Angst zu Versagen – warum Versagensängste beim Abnehmen selbsterfüllende Prophezeiungen sind

Abnehmen und die Angst zu Versagen sind zwei Dinge, die bei vielen Menschen eng miteinander verknüpft sind. Bewusst und unbewusst lassen wir uns durch diese und weitere Ängste in unseren Gedanken, Gefühlen und unseren Handlungen leiten. In diesem Beitrag spreche ich über Angst beim Abnehmen (im speziellen die Versagensangst) und wogegen du deine Angst eintauschen solltest.

Abnehmen und Angst sind oft eng verknüpft

Die meisten von uns haben eine eigene Abnehm-Geschichte, die vor allem in der Erinnerung durch Scheitern gekennzeichnet ist. Dabei blenden wir natürlich aus, dass wir zwischenzeitlich schon Erfolge erzielt haben.

Da das Endergebnis und der langfristige Effekt jedoch nicht das sind, was wir uns ursprünglich als Ziel gesetzt hatten, stempeln wir oft das gesamte Kapitel Abnehmen als Misserfolg ab.

Auch gesamtgesellschaftlich scheint das Thema Abnehmen sehr schwierig. So fühlen wir uns wenigstens nicht allein, wenn 99 % aller anderen Abnehmversuche auch scheitern.

Was bleibt ist das Gefühl, dass Abnehmen eine komplizierte und schwer umsetzbare Sache und die Wahrscheinlichkeit zu Versagen sehr hoch ist.

Die Angst zu Versagen ist eine selbsterfüllende Prophezeiung

Es ist von entscheidender Bedeutung, sich von der Angst zu lösen, um beim Abnehmen Erfolge zu erzielen.

Das Gegenteil oder der Gegenspieler zur Angst ist immer das Vertrauen.

Begehen wir unsere Abnahme in Angst, sind wir getrieben und gesteuert von fremden Einflüssen. Begehen wir unsere Abnahme im Vertrauen, baut unsere Abnahme auf der Liebe zu uns selbst, zu unseren Mitmenschen, zu unserem Ziel und zu den Umständen, die wir selbst erschaffen (und erschaffen haben) auf.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung:

Wir haben zwei Personen, die schon seit etwa sechs Wochen an ihrem Gewicht arbeiten.

Seit etwa zwei Wochen tut sich nach anfänglichen Erfolgen nichts mehr auf der Waage. Im Gegenteil: Das Gewicht steigt sogar um wenige hundert Gramm.

Person A fürchtet sich insgeheim, wieder zuzunehmen und erneut zu scheitern. Person B vertraut darauf, dass diese „Stagnation“ zu ihrer Abnahme dazu gehört und am Ende schon alles gut werden wird. 

Was glaubst du, wessen Chancen besser stehen, das Ziel zu erreichen?

Das Problem ist, dass unsere Ausgangsposition (Angst oder Vertrauen) mit unseren Überzeugungen und Glaubenssätzen einhergeht.

Und diese wiederum beeinflussen unsere Wahrnehmung.

Personen A wird also in ihrer Umwelt, in ihrem Verhalten und auch überall sonst Beweise dafür finden, dass sie scheitern wird. Es ist wie eine selbsterfüllende Prophezeiung.

Person B ist generell entspannter. Sie versucht nicht alles zu bewerten, in gut oder schlecht einzuteilen, sondern vertraut einfach darauf, dass es sich auf längere Sicht ausgleicht.

Die Balance in ihrem Inneren führt sozusagen zur Balance im äußeren.

Bei Person A hingegen führt die Dysbalance im Inneren mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Dysbalance im Äußeren.

Die Angst zu Versagen – warum Versagensängste beim Abnehmen selbsterfüllende Prophezeiungen sind

Veränderungen wie Abnehmen brauchen Vertrauen

Es ist also wichtig sich von der Angst zu trennen und ins Vertrauen zu kommen.

Leichter gesagt als getan.

Natürlich lässt sich so eine Angst (meistens sind es tatsächlich auch mehrere Ängste) nicht innerhalb einer Coaching-Session oder auch nur einer Woche einfach so auflösen.

Oft braucht das Ganze ein bisschen mehr Arbeit.

Grundsätzlich lassen sich jedoch 3 Schritte unterteilen, in denen man mit Ängsten arbeiten kann.

3 Schritte, um von der Angst ins Vertrauen zu kommen

1.     Die Angst annehmen

Als Grundlage, um mit unserer Angst zu arbeiten, dient die Bewusstseinsbildung.

Wir legen die Angst offen und treten einen Schritt zurück. Dadurch werden wir zu objektiven Beobachtern.

Der einzige Weg, eine Angst loszuwerden, ist sich aufmerksam und ehrlich mit der Angst auseinanderzusetzen.

Bei diesem Vorgang geht es nicht einfach um ein paar Übungen, die alles wiedergutmachen.

Es geht darum, die Einstellung zur Angst zu ändern.

Angst und Schmerz verlangen nach unserer Aufmerksamkeit ähnlich wie ein weinendes Baby, das von uns gehört und im Arm gehalten werden möchte.

Indem wir unserer Angst, Aufmerksamkeit schenken, schaffen wir bewusst Raum für sie und ermöglichen ihr, konkret und somit handhabbar zu werden.

Bleibt eine Angst diffus und unklar, können wir nicht mit ihr arbeiten.

Eine Grundlage, mit der man arbeiten kann, entsteht, wenn wir akzeptieren, wo wir stehen ohne das als Zeichen dafür zu interpretieren, wer wir sind.

2.     Mit der Angst arbeiten

Neben dem Akzeptieren der Angst müssen wir auch eine innige Beziehung zu ihr aufbauen.

Wir müssen verstehen, in welchen Situationen sie mit regelmäßiger Wahrscheinlichkeit auftaucht.

Stelle deiner Angst (behutsam, offen und so oft wie nötig) die Frage: «Wann spüre ich dich?»

Manchmal zeigt sie sich in unseren Taten, manchmal in den Dingen, die wir auf gar keinen Fall tun möchten.

Indem wir eine innige Beziehung zur Angst aufbauen, ganz nah an sie herantreten und die Wurzel der Angst ergründen, erhalten wir Informationen, die uns letztendlich helfen, unser Ziel zu erreichen.

3.     Das Vertrauen mehren

Parallel zu der Arbeit mit der Angst, sollte schrittweise das Vertrauen gemehrt werden.

So beschleunigt und unterstützt sich der Wechsel von der Angst ins Vertrauen.

Es gibt hier viele Wege und jeder Mensch schöpft aus anderen Quellen Vertrauen. Die Arbeit liegt also darin, die eigenen Vertrauensspender zu finden und systematisch in den Alltag einzubauen.

Hier trotzdem zwei Wege, wie man Vertrauen mehren kann:

Eine Möglichkeit besteht darin, ein Journal zu führen und regelmäßig Erfolge aufzuschreiben.

So schafft man zunächst einmal überhaupt eine Wahrnehmung und auch Anerkennung der eigenen Erfolge.

Außerdem wird schwarz auf weiß festgehalten, dass kontinuierlich am Ziel gearbeitet wird und es tatsächlich immer wieder Erfolge gibt.

Ein zweiter Weg führt über unsere Mitmenschen, denn Vertrauen überträgt sich.

Indem wir mit Menschen sprechen, die an uns glauben, lassen wir neue Perspektiven zu.

Diese Perspektiven sind meist nicht nur wohlwollender, sondern auch lösungsorientierter als unsere eigene Ansicht.

Außerdem gibt uns die Zuversicht und das Vertrauen einer anderen Person in uns den Mut, selbst ein bisschen mehr an uns zu glauben.

Wie bei vielen inneren Themen ist der Wechsel ins Vertrauen ein Prozess.

Wenn du dich auf den Weg machst ins Vertrauen zu kommen, wird das einige Zeit und ein bisschen Arbeit erfordern.

Dass es sich lohnt, wirst du jedoch nicht nur an deiner Abnehm-Reise und deinem Ergebnis sehen, sondern (wie bei fast allen inneren Arbeiten) auch in anderen Bereichen deines Lebens.

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