Deshalb willst du schnell abnehmen

Woher das Bedürfnis kommt und warum du es für eine erfolgreiche Abnahme verändern solltest

Kennst du das? Irgendjemand hat ein Foto von dir gemacht und das sieht natürlich wieder unfassbar unvorteilhaft aus. Und wie ein Kartenhaus fällt deine Zufriedenheit mit deinem Körper in sich zusammen. Der Vorsatz wird gefasst: Es muss sich endlich was ändern. Du wirst abnehmen. Ab sofort und so schnell wie möglich.

Wir wollen uns nicht verändern

Sätze wie „so kann es nicht weitergehen“ und „ab heute wird sich etwas ändern“ hat wohl jeder von uns schon einmal gedacht oder wenigstens gehört. Gedanklich wurde ein klarer Schlussstrich unter ein altes Kapitel gezogen und ein neuer Abschnitt beginnt.

So weit sind unsere Gedanken meist noch (halbwegs) bewusst.

Dass das neue Kapitel jedoch nur ein Zwischenkapitel oder nicht mal das – eher ein Mittel zum Zweck – ist, ist den wenigsten Menschen wirklich bewusst.

Es geht nicht um das, was in dieser Zeit passiert, sondern nur darum, sie möglichst schnell und erfolgreich abzuschließen.

Wir sehen die Veränderung dann als notwendig an und da Veränderung bei den meisten von uns unbewusst eher negativ behaftet ist, wünschen wir uns, sie möge möglichst kurz andauern.

Indem wir den Zeitraum der Veränderung so kurz wie möglich halten, versuchen wir uns unbewusst zu schützen.

Der Mensch ist von Natur aus ressourcensparend angelegt und verschwendet ungern Energie. Und Veränderungen benötigen vor allem zu Beginn zusätzliche Energie.

Hinzu kommt, dass Veränderungen auch immer Unsicherheit bedeuten.

Für unser Nervensystem und auch unser Unterbewusstsein beinhalten Veränderungen immer eine potenzielle Gefahr für unser Leben.

Das hört sich aus heutiger Sicht vielleicht dramatisch an. In Zeiten, in denen unsere Vorfahren jedoch noch in der Wildnis lebten, konnte eine Veränderung des Verhaltens direkt in den Hunger, die Kälte oder in die Klauen eines Raubtieres führen.

Für unser Unterbewusstsein ist Veränderung immer eine potenzielle Gefahr.

Aus diesen Gründen fällt es uns anfangs schwer, neue Verhaltensweisen aufrechtzuhalten.

Warum muss es schnell gehen?

Aber es gibt noch weitere Einflüsse, die uns dazu verleiten, so schnell wie möglich abnehmen zu wollen.

Zum einen wird Abnehmen und körperliche Veränderung in klassischen und sozialen Medien wie auch in der Werbung ausschließlich schnell dargestellt.

Man sieht oft nur das Vorher und das Ergebnis, das mit der Methode XY erreicht werden konnte. Das Dazwischen wird – wenn überhaupt – nur sehr knapp angerissen.

Das liegt zum einen daran, dass es in den meisten Fällen um Verkauf geht. Natürlich kaufen wir eher etwas, das uns eine schnelle und einfache Lösung verspricht, als ein Produkt, das monatelange Arbeit benötigt.

Zum anderen müssen Formate in den Medien kurzgehalten sein, weil unsere Aufmerksamkeitsspanne der eines Goldfisches gleicht. Ist etwas nicht spannend genug, sehr langwierig oder es ist nicht sofort erkennbar, worum es geht, ziehen wir weiter.

Keinen interessiert, dass der Held ein halbes Jahr jeden Morgen dieselbe Laufstrecke vor seiner Haustür absolviert hat. Uns interessiert das Ergebnis, denn das Ergebnis ist das, was wir anziehend finden.

Der Fokus in den Medien und der Werbung liegt auf dem Ziel, weil wir das Ziel attraktiv finden.

Da wir solchen Formaten sehr oft ausgesetzt sind, lernen wir durch die Wiederholung, dass Abnehmen ein Prozess ist, bei dem man das Ziel schnell erreichen kann.

Vom Prozess als solchen haben wir meistens gar kein klares Bild.

Wenn wir von innen getrieben werden

Ein weiterer Einfluss liegt in uns selbst – in unserem Mindset, unserer Denkweise.

Dieser Einfluss trifft nicht auf jeden zu, der abnehmen will. Ist er vorhanden, ist es aber meist der größte Einfluss und sehr häufig ein Faktor, warum die Abnahme scheitert.

Es ist das innere Bedürfnis, so schnell wie möglich abzunehmen, weil man weg von der aktuellen Situation möchte.

Das Sein, wie es grade ist, wird abgelehnt.

Die Dringlichkeit, die aus diesem Denken erwächst, macht uns nicht nur zu leichter Beute für fadenscheinige Versprechen und Wundermittel, sie verhindert außerdem, dass wir uns Zeit für unseren Prozess nehmen dürfen.  

Sie erwächst aus der Minderwertigkeit, die wir im aktuellen Moment mit unserem aktuellen Körper  verspüren und ist ein klarer Hinweis darauf, dass wir uns mit unserem Bewusstsein im Mangel befinden.

Oft ist dieses Bewusstsein verknüpft mit Glaubenssätzen, d.h. versteckten Überzeugungen, die wir über uns, unsere Mitmenschen oder das Leben haben.

In Bezug auf eine erfolgreiche Abnahme sind diese Glaubenssätze sehr hinderlich, wenn sie aus einem Mindset des Mangels oder der Angst entstehen.

Denn sowohl Mangel als auch Angst lassen uns zu extremeren Maßnahmen greifen.

Maßnahmen, die uns vielleicht gar nicht wirklich entsprechen und die wir nur mit großer Mühe und Anstrengung durchhalten können.

Oder eben auch nicht durchhalten können…

Die Angst, so wie wir jetzt sind, nicht genug zu sein, verhindert, dass wir uns die Zeit nehmen, uns mit uns selbst und unseren Bedürfnissen auseinanderzusetzen und so einen Weg zu finden, der uns nicht nur abnehmen lässt, sondern auch zu einer dauerhaften Zufriedenheit beiträgt.

Bleiben diese Überzeugungen unbewusst, lassen sie uns wie ferngesteuert handeln.

Wir müssen schnell abnehmen, ja.

Warum? – Keine Ahnung.

Negative Glaubenssätze beim Abnehmen

Viele scheuen die Mühe oder haben Angst vor dem, was hochkommen könnte, wenn sie sich mit ihrem Inneren auseinandersetzen.

Leiden lassen sich Ziele nie wirklich erreichen, wenn wir innerlich nicht ebenfalls eine Veränderung durchlaufen haben.

Denn durch die Glaubenssätze entstehen Stolpersteine auf unserem Weg.

Je nach Grad der Unbewusstheit können wir sie manchmal gar nicht sehen.

Wir stolpern einfach.

Immer und immer wieder.

Vertrauen ist die Basis einer erfolgreichen Abnahme

Wer sich aber mit seinen inneren Überzeugungen auseinandersetzt und sie gegebenenfalls verändert, hat die Möglichkeit, seine Abnahme in Vertrauen zu erleben.

  • Es ist nicht wichtig, wann das Ziel erreicht wird, denn es besteht eine tiefe Gewissheit, dass es erreicht wird.
  • Es muss nicht schnell gehen, weil wir uns so wie wir sind schon wohlfühlen.
  • Rückschläge können objektiv (und nicht aus Angst heraus) betrachtet werden und führen seltener zum Abbruch der Abnahme.
  • Es ist möglich, den Prozess und das Leben währenddessen zu genießen.
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