Wer „Abnehmen und Sommer“ in die Suchmaschine eingibt, erhält nicht nur diverse leichte Rezepte, sondern auch viele Beiträge mit Tipps für die „perfekte Sommer-Figur“. Was ist eigentlich eine „Sommer-Figur“? Warum macht sie uns überwiegend unglücklich und warum sollten wir uns (zumindest einmal) mit dem Begriff auseinandersetzen? In diesem Beitrag schenken wir der „Sommer-Figur“ eine große Portion Achtsamkeit.
Was ist eigentlich eine „Sommer-Figur“?
Lass uns zu Beginn einmal ein Augenmerk auf den Begriff „Sommer-Figur“ werfen.
Im Grunde setzt er sich ja aus den Worten „Sommer“ und „Figur“ zusammen, wobei Figur synonym für den Körper steht.
Das bedeutet im Grunde, dass jede Figur, die im Sommer existiert, eine „Sommer-Figur“ ist – richtig?
Grundsätzlich ja.
Allerdings sprechen wir von der „perfekten Sommer-Figur“ und da gehört nun schon mehr zu als pure Existenz.
Körper ist eben nicht gleich Körper und eine „Sommer-Figur“ ist im Ranking der Figuren das Non-Plus-Ultra.
Eine „Sommer-Figur“ ist nichts anderes als ein Statussymbol
Wenn wir uns der Informationsflut aus den Medien ausliefern, sollten wir im Hinterkopf behalten, dass uns Bilder, Symbole und Geschichten präsentiert werden, die uns nachhaltig beeinflussen.
Wir alle haben sofort Bilder und Assoziationen im Kopf, wenn wir das Wort „Sommer-Figur“ hören.
Und das ist der erstrebenswerte Körper, den wir zu 90 % in den Medien sehen und den wir zu 99 % selber nicht besitzen.
Eine „Sommer-Figur“ ist ein Statussymbol.
Der Clou bei Statussymbolen ist, dass sie ihren Wert daraus ziehen, dass kaum jemand sie besitzt. Die Exklusivität der Figur bestimmt ihren Wert.
Wer also tatsächliche einen perfekten „Sommer-Körper“ hat, darf sich zu einem sehr geringen Teil der Bevölkerung zählen. Der Rest darf dieses Ideal anstreben.
Warum dich die „Sommer-Figur“ unglücklich macht
Interessant ist, dass Statussymbole zwar auch auf natürlich Weise entstehen, zu einem Großteil aber geschaffen werden.
Und zwar von denjenigen, die daran verdienen, wenn jährlich Millionen von Menschen die Reise zur „Sommer-Figur“ antreten.
Das ist der erste Grund, warum man bei dem Begriff Vorsicht walten lassen sollte.
Der zweite besteht darin, dass dieser Weg nur deshalb angetreten wird, weil die aktuelle Situation und die aktuelle Figur als minderwertig empfunden werden.
Mit dem Erreichen des Traumkörpers werden viele Vorteile wie Anerkennung, Beliebtheit, Erfolg und Glück verknüpft.
Das Problem an der ganzen Sache ist: Streben wir unreflektiert dieses Ideal an, laufen wir Gefahr
- uns so lange minderwertig zu fühlen, bis wir die unser Ziel endlich haben
- am Ende vielleicht den Traumkörper zu besitzen, aber weder mehr Zufriedenheit noch andere Dinge, die wir uns insgeheim wünschen, zu haben.
Beides ist frustrierend und wenig zielführend.
Wer sich permanent minderwertig fühlt, hat kaum die Kraft eine langfristige Veränderung durchzuhalten.
Und wer am Ziel seiner Träume merkt, dass er oder sie sich total geirrt hat, hat schlichtweg eine Menge Lebenszeit und -Energie verschwendet.
Warum du dich von den Sommer-Körper frei machen solltest
Es geht nicht darum, dass eine tolle Figur nicht als Orientierung dienen darf oder der Begriff als „Buh-Wort“ verschrien werden sollte.
Wichtig ist jedoch, den Begriff nicht unreflektiert und unbewusst auf uns wirken zu lassen.
Vielmehr sollten wir uns überlegen, was die „perfekte Sommer-Figur“ für uns ausmacht:
- Wie sieht die perfekte „Sommer-Figur“ optisch aus?
- Welche weiteren optischen Eigenschaften verknüpfe ich damit?
- Wie fühle ich mich mit dieser Figur?
- Was wünsche ich mir in Bezug auf andere, wenn ich diese Figur habe?
- …
Wer Antworten auf diese und weitere Fragen findet, bekommt Klarheit über sich, seine Bedürfnisse und auch den Begriff der „Sommer-Figur“.
Dadurch ist er oder sie weniger anfällig für subtile Werbebotschaften und bleibt selbstbestimmt auf dem Weg der persönlichen Weiterentwicklung.
